„Göttlicher Tipp“ zum EM-Start in Deutschland
„Es gibt die großen Nationen, die alle gewinnen können: Spanien, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Italien, England“, meint der Amstettner Salesianer-Pater Bernhard Maier, der als Österreich-Seelsorger 16 Olympische Sommer- und Winterspielen, verschiedene Weltmeisterschaften und sieben „Paralympics“ der Behindertensportler begleitet hat, im Vorfeld der Fußball-EM in Deutschland.
Aber gerade am Beispiel Deutschland sehe man, wie schnell es gehen könne, die nächste Runde nicht zu erreichen. Einmal habe ein großer Außenseiter gewonnen: Griechenland. Jedenfalls ist die Gewinnermannschaft eine Turniermannschaft mit großem Können und und großer Kondition. Ich schätze, dass Deutschland gewinnt, so der Salesianer-Pater, der in Deutschland geboten wurde.
Was schafft Österreich? Österreich könnte solch ein Überraschungssieger als Außenseiter werden, so P. Bernhard. Aber nur, wenn es mit der Kondition stimmt. Der Schwabe Rangnick habe ein gutes Team geformt. Die Spieler sagen, dass er am meisten das Wort „wir“ beim Training herausgestrichen hat, also eine optimale Teamleistung, betont der habilitierte Sportethiker.
Bei aller Freude auf die Europameisterschaft dürfe nicht vergessen werden, dass vielerorts Kriege und Hunger herrschen. Ein Mehrwert wäre es, wenn die UEFA dagegen Zeichen setzen würde.
Was kann die EM für die Menschen bringen?
Für viele Fußballfans sei die EM ein interessantes Fernsehprogramm, das immer ausgedehnter werde, weil immer mehr Nationen daran teilnehmen. Hier gehe es vielfach nur um das Geld, kritisiert Pater Bernhard. Für humane Fragen sei da kein Platz, so seine ganz nüchterne, reale Analyse.
Zu Pater Bernhard Maier:
P. Bernhard kam 1950 in Göppingen (D) zur Welt, als Zehnjähriger wurde er Schüler der Salesianer Don Boscos in Unterwaltersdorf, 1967 trat er in den Orden ein. Der habilitierte Sportwissenschaftler hat von 1984 bis 2012 die österreichischen Mannschaften zu 16 Olympischen Sommer- und Winterspielen, zu verschiedenen Weltmeisterschaften und zu sieben „Paralympics“ der Behindertensportler begleitet. Für seinen Einsatz wurde Maier in der Öffentlichkeit mit dem Ehrentitel „Olympia-Kaplan“ bedacht. 2008 wurde er zu Österreichs Top-Sportbotschafter gewählt. 1995 bis 2015 war P. Maier Direktor des Don Bosco-Gymnasiums Unterwaltersdorf. Seit August 2021 ist er Direktor der Salesianergemeinschaft in Amstetten.
Text + Fotos: Wolfgang Zarl, SDB
Foto P. Bernhard Maier, Saleisaner-Pater in Amstetten und langjähriger Olympia-Seelsorger bzw. mit Sport-Ikone Toni Polster: @Mucky Korlath.