Giovanni Melchiore Bosco wird am 16. August 1815 in einem ärmlichen Bauernhaus in Becchi bei Turin geboren. Es sind politisch bewegte Zeiten. Napoleons Herrschaft in Europa war im selben Jahr zusammengebrochen. Die politischen Strukturen werden auf dem Wiener Kongress neu geordnet.
Seine Zeit
Allerdings sorgt auch der Wiener Kongress und die Neuordnung der Grenzen nicht unbedingt für Gerechtigkeit, woraus sich in den folgenden Jahren viele Probleme ergeben, die auch Don Bosco am eigenen Leibe zu spüren bekommt. Auf der einen Seite ist nämlich klar, dass die Idee, die seit der Französischen Revolution in den Köpfen der Menschen in Europa herumgeisterte, nicht mehr wegzudiskutieren ist: Die Menschen wollen sich an der Politik beteiligen, und die Voraussetzung dafür besteht im Nationalstaat. Ohne eine kulturelle und sprachliche Einheit kann es aber keine Mitbestimmung geben.
Die Menschen streben also nach sprachlicher Einheit, Nationalstaaten und Demokratie.
Das hat der Wiener Kongress allerdings nicht mitbedacht und es wurde nur auf die Vorherrschaft der Fürsten und der Kirche Rücksicht genommen, nicht aber auf die einfachen Menschen.
Die logische Konsequenz daraus ist, dass sich die einfachen Menschen nicht nur gegen die Fürsten, sondern auch gegen die Kirche stellen. Ausgerechnet Turin, die Stadt in die Don Bosco später gehen sollte, ist Ausgangspunkt für die nationale Bewegung in Italien.